Bei strahlendem Sonnenschein vom stahlblauen Himmel stehen wir heute morgen gegen 07.30 Uhr auf. Wir machen uns reisefertig, frühstücken wieder sehr gut (und etwas gewöhnungsbedürftig die Süßspeise mit Bacon) im Hotel und verpacken dann unsere Koffer im Auto das wieder am Killarney Plaza Hotel geparkt ist. Dann machen wir uns auf den Weg Richtung unserer nächsten Übernachtung in Kinsale, allerdings wollen wir diese nicht direkt ansteuern, sondern vorher den Ring of Barea entlangfahren. Dabei handelt es sich ähnlich wie beim Ring of Kerry um eine Rundreise über die Halbinsel Beara, die südlich von Iveragh liegt, auf welcher der Ring of Kerry zu befahren ist.
So fahren wir von Killarny aus auf direktem Weg nach Kenmare, wo der Ring of Beara beginnt und starten dort die Rundfahrt. Diese endet allerdings ziemlich abrupt bereits nach 9 Km mit einem kräftigen Schlag am linken Vorderrad. Wir müssen auf der engen Straße einem Laster ausweichen und ausgerechnet an dieser Stelle liegt am linken Straßenrand ein großer Stein. Das war es dann für den Reifen.
Also halten wir an einer Einfahrt an und laden erstmal unser ganzes Gepäck aus dem Kofferraum. Glücklicherweise besitzt der Seat Leon zumindest ein Notrad und auch das nötige Werkzeug ist komplett vorhanden. So lösen wir alle Schrauben aus der Felge – aber der Reifen löst sich nicht von der Achse. So sehr Dieter auch zieht und mit dem Fuß dagegen tritt, das Rad bleibt fest. Ist da vielleicht noch eine Schraube unter der Nabe?
Versuch den Reifen zu wechseln
Wir überlegen, was wir tun sollen und suchen schon mal die ADAC Karte als ein Fahrzeug einer Reifenreparatur vorbeifährt. Dieter springt auf die Straße und winkt, allerdings sieht uns der Fahrer scheinbar nicht. Dafür aber eine Frau, die gerade vorbeifährt, umkehrt und zu uns zurückkommt. Sie versucht zunächst ebenfalls den Reifen mit Fußtritten zu lösen, schafft es aber auch nicht. Aber sie hat in ihrem Handy die Telefonnummer des Reifenservices in Kenmare gespeichert – ihr Mann sei Farmer und bräuchte dies öfter – und ruft für uns dort an. In 20 Minuten wird jemand vorbeikommen um uns zu helfen und nach einem herzlichen Danke ist sie auch schon weitergefahren, da ihre Jungs ein Footballspieler haben. Sowas von nett, wir freuen uns.
Es dauert keine 20 Minuten, da hält tatsächlich ein Jeep und ein Mann in Arbeitskleidung steigt aus. Ein kurzes Hallo und dann öffnet er seinen Kofferraum und holt einen riesigen, wirklich riesigen, Vorschlaghammer heraus. Ein kurzer Schlag an die Innenseite des Rades und schon fällt dieses von der Achse. Naja, mit so einem Werkzeug hätten wir das auch gekonnt 🙂
Der Monteur schraubt noch schnell das Notrad auf den Wagen und meint dann, wir sollten ihm Nachfahren, er würde den Reifen reparieren. Dies tun wir auch und kommen nach Kenmare in einen Tyre Stop, von denen es viele in Irland gibt. Offenbar brauchen sie das öfter.
Am Tyre Stop ist die Hölle los
Der Reifen ist nicht mehr zu reparieren, deshalb bekommen wir einen neuen Reifen montiert. Mal sehen was die Autovermietung dazu sagt. Aber zunächst sind wir sehr froh, dass dies so gut funktioniert hat und starten mit zwei Stunden Verspätung erneut auf die geplante Tour.
Wir fahren die gleiche Strecke noch einmal und achten jetzt noch besser auf die Steine am Straßenrand. Jetzt fahren wir weiter über den Healy Pass mit erneut atemberaubenden Ausblicken über die Berge und Täler und hinunter an die Südseite von Beara.
Ausblicke wie im Hochgebirge
Passstraße am Healy Pass
Entlang der Küste geht es dann zur Insel Dursey bzw. Zur Seilbahn, die auf die Insel führt. Leider ist diese bis 14.30 Uhr nicht in Betrieb, so dass wir ohne Überfahrt weiterfahren.
Cable Car zur Insel Dursey
Wir umrunden die Westspitze der Halbinsel, sehen bei heute sonnigem und warmem Wetter (14 Grad) die wild zerklüftete Küste und die ursprüngliche irische Landschaft, die sich hier ins Meer zu stürzen scheint.
An de Westspitze der Halbinsel Beara
Durch steinige Gebirgslandschaft und enge Küstenstraßen führt uns der Ring bis wir wieder die Hauptstraße erreichen. Leider bleibt uns durch das Malheur am Vormittag nicht allzu viel Zeit zum spazieren. Aber einen Kaffe to Go und ein Stück Gepäck gibt es zwischendurch an einer Tankstelle.
Auf dem Ring of Beara
Wir fahren dann auf Haupt- und Nebenstraßen geleitet von unsrem Navi nach Kinsale und finden nach zwei Runden um den Block auch unser Hotel, das Acton Hotel. Wir bekommen ein schönes Zimmer in diesem ältesten Hotel von Kinsale mit Blick auf den Hafen mittlerweile ist es auch schon wieder 18.00 Uhr.
In Kinsale
So richten wir uns kurz für die nächsten zwei Nächte ein und gehen dann ins Zentrum von Kinsale gleich nebenan um in einem Gastropub zu Essen. Heute gibt es leckere Lammleber und überbackenes Seafood. Dazu das übliche Guinness und später noch ein Pub mit Livemusik. Hier spielen erst zwei Künstler mit Gitarre und Quetschn irische Musik und gleich anschließend zwei andere eher Country und Western. Aber alle sehr schön, so dass wir ziemlich lange bleiben bevor wir zurück in unser Hotel laufen.